Weizenallergie


Die Allergie auf Weizen

Nach der Kuhmilch ist der Weizen das zweite Fremdeiweiß im Leben jedes Menschen, mit dem der Körper zwangsläufig konfrontiert wird. Ab ca. dem 2. Lebensjahr vergeht mit Sicherheit kein Tag, an dem nicht Weizen in irgendeiner Form dem Körper zugeführt wird.
Weizen ist mit Abstand die Pflanze, die seit Jahrhunderten weitaus am meisten züchterisch manipuliert und verändert wurde. Die Weizenernten sind in den Agrarländern der Welt ein Wirtschaftsfaktor ersten Ranges, daher werden immer neue Mittel und Techniken eingesetzt, um die Erträge immer weiter zu steigern. Diese Überzüchtung bringt zwar große Ernten, aber offensichtlich auch eine Zunahme der Allergenpotenz, das heisst eher mehr Menschen entwickeln Allergien gegen Bestandteile des Weizenkorns.

Die Weizenallergie ist eine meist in früher Kindheit auf der Basis einer gewissen ererbten «Begabung» für allergische Reaktionen, entstandene Allergie gegen das Weizenprotein, also den Eiweißanteil des Weizenkorns.
Weizen gehört in unseren Kulturkreisen zum Grundnahrungsmittel. Wenn Weizen gemieden werden muss, ist das eine grosse Einschränkung.

Die durch die Weizenallergie verursachten Krankheitsbilder können sehr verschieden sein. Die wichtigsten Zielorgane sind die Haut (Neurodermitis in den verschiedenen Ausprägungen, speziell im Gesicht, am Hals und an den Händen und Füßen) und die Bronchien (Neigung zu spastischer Bronchitis, übererregbares Bronchialsystem, echtes "endogenes" Asthma bronchiale).
Gelegentlich ist auch der Darm betroffen (Colitis, M. Crohn). Auch langdauernde unerklärliche Temperatursteigerung, Anfälle von Herzjagen oder Herzrhythmusstörungen oder Phasen auffallender Müdigkeit usw. können Folgen einer Weizenallergie sein.


Das können Sie bei Weizenallergie tun:

Weizenfreie Ernährung

Die wichtigste Maßnahme bei jeder Weizenallergie - unabhängig von Zielort und Symptomatik - ist das völlige Weglassen von Weizen, Weizenprodukten und weizenhaltigen Nahrungsmitteln im weitesten Sinn.


Wo hat es Weizen drin?

Brot: Fast jedes gekaufte Brot, auch wenn es als reines Roggenbrot, Dinkelbrot etc. deklariert ist, enthält mehr oder weniger große Beimengungen von Weizen! Das gilt auch für Knäckebrot und viele andere Backwaren. Backen
Sie ihr Brot am besten selbst oder verwenden Sie nur Brot aus ganz verlässlichen Quellen.

Mehl: Wenn Sie weizenfreies Mehl im Reformhaus kaufen, vergewissern Sie sich, daß nicht vorher in der gleichen Getreidemühle Weizen gemahlen wurde.
Auch zu Hause muss auf eventuelle Reste von Weizenmehl in der Getreidemühle, in Behältern etc. geachtet werden.

Weizengriess in allen Varianten.

Babynahrung: Industriell gefertigte Babynahrung, sofern sie nicht ausdrücklich als weizenfrei oder glutenfrei gekennzeichnet ist.

Konditoreiwaren: Kuchen, Torten, Kekse, Waffeln, praktisch alle Fertigbackwaren.

Teigwaren: Alle nicht ausdrücklich als weizenfrei oder glutenfrei deklarierten Nudeln. Hörnchen, Spaghetti, Makkaroni, Ravioli, Spätzli usw.

Knödel, Kartoffelknödel: mit oder ohne Füllung, auch tiefgefroren oder als Fertigprodukt

Weizenkleie (oft in Präparaten zur Verdauungsregulierung)

Weizenkeime (in vielen Reformprodukten, Weizenkeimöl)

Hostien: Unterrichten Sie den Geistlichen unbedingt von der Weizenallergie Ihres Kindes! Hostien lassen sich auch aus Dinkelmehl herstellen.

«Salzteig» wird nicht zum Verzehr, sondern zum Formen verwendet. Schon die reine Manipulation damit kann genügen, um eine allergische Reaktion auszulösen.

Nahrungsmittel, die Weizen enthalten können

Weizenmehl ist ein billiges Verdickungs- und Füllmittel und wird vielen industriell gefertigten Nahrungsmittel zugesetzt. Die Deklarierung wird bei geringen Mengen nicht immer eingehalten, ansonsten achte man auf Bezeichnungen wie Getreidebindemittel, Getreideeiweiss, Pflanzeneiweiss, Zwiebackmehl, Keksmehl usw.

Milchprodukte: Joghurt, zum Beispiel Aktiv-Joghurt mit Weizenkleie oder Birchermüesli, Kondensmilch, Käseaufstriche

Fleischwaren: Leberkäse, Frankfurter Würstchen, Aufschnitt, Fleischaufstriche, Pasteten, Fleischkonserven. Alle panierten oder mit Mehl zubereiteten Fleischfertigwaren.

Eine nahezu unbekannte Fehlerquelle in Wurstwaren sind gehärtete Pflanzenfette, die in Hart- und Dauerwürsten etc. Verwendung finden und fast immer Weizen enthalten.

Fischfertigprodukte: Fischstäbchen, Fisch mit Teig oder Paniert.

Gemüse: Viele Gemüsegerichte, Gemüsesuppen etc. Gemüsekonserven mit Soße, Instantkartoffelpulver

Suppen: Fertigsuppen und Suppenkonserven, Suppenwürfel

Saucen und Gewürze: Suppengewürz, Currypulver

Pflanzenöle: sind wenig beachtete aber häufige Fehlerquellen. Sehr viele hochwertige Speiseöle (z.B. Sonnenblumenöl, Maiskeimöl, Distelöl, viele Olivenöle) enthalten in irgendeiner Form die Weizenanteile. Der Weizenallergiker sollte grundsätzlich nur ein getestetes Speiseöl verwenden.

Für Margarine gilt praktisch dasselbe wie für Pflanzenöle. Die meisten auf Pflanzenfettbasis hergestellten Margarinesorten enthalten die Weizenanteile.

Auch Senf, Ketchup, Fertigmayonnaisen, Salatdressings als typische ölhaltige Produkt sollten grundsätzlich nur in getesteter Form verwendet werden.

Kartoffelchips oder Pommes frites als Fertigprodukt sind oft in weizenhaltigen Ölen fritiert.

Backhefe

Getränke: fertige Kakaogetränke, Trinkschokolade, Milchfertiggetränke, Weizenbier

Süßigkeiten: Schokoladeprodukte, Speiseeis, fertige Puddingspeisen, Mousse, «Kinderdesserts» als Fertigprodukt, «Schokoriegel» wie Müsliriegel, Fruchtriegel


Babynahrung, die gesund ist und schmeckt

Etwa mit einem halben Jahr ist der Zeitpunkt gekommen, ab dem ein Baby nicht mehr mit Muttermilch oder Fläschchen zufrieden ist. Der Organismus ist nun in der Lage, auch festere Nahrung zu verarbeiten, denn Immunsystem und Verdauungssystem sind entsprechend gereift. Selbstverständlich soll die Beikost schmackhaft und gleichzeitig gesund sein, was mit ein wenig Vorbereitung aber kein Problem darstellt.

Langsam anfangen
Manche Kinder sind schon früh bereit für Beikost, andere möchten auch mit 6 Monaten noch nichts anderes als ihre vertraute Milch. Um das Abstillen bzw. die Umstellung auf feste Nahrung vorzubereiten, kann dem Kind eine dünne Fruchtsaftschorle oder der gelegentliche Löffel Brei angeboten werden, wie
http://www.bambiona.de/thema/babynahrung
empfiehlt. Ebenso kann die Milch mit altersgerechten Haferflocken angereichert und dickflüssiger gemacht werden. Das Kind zeigt selber sehr deutlich, was es mag und an der gefüllten Windel lässt sich ablesen, wie gut die neue Kost vertragen wird. Die ersten Anzeichen dafür, dass das Kind selber seinen Speiseplan erweitern möchte, sind Interesse am Essen der übrigen Familie, vermehrter Appetit und unwillkürliche Kaubewegungen beim Beobachten der Familie beim Essen.

Babybrei: kaufen oder selbst zubereiten
Hochwertige, gekaufte Babybreie enthalten normalerweise alle wichtigen Nährstoffe, die das Kind braucht. So manchem ist aber wohler, wenn das was auf Babys Teller kommt, selber zubereitet wurde und die Inhaltsstoffe bekannt sind. Möhrenbrei mögen die meisten Kinder wegen der leichten Süße. Zudem ist er gesund und lässt sich mit anderem Gemüse, wie Kartoffel, Pastinake oder Süßkartoffel wunderbar kombinieren. Reisbrei schmeckt ebenfalls süß und er lässt sich mit Milch für ein vertrautes Geschmackserlebnis gut vermischen. Zerdrückte Banane ergänzt wichtige Nährstoffe und passt gut zum süßen Reis. Für frischen Obstbrei eignen sich säurearme Sorten wie Banane, Papaya oder weich gekochte Birne. Zur Vorratshaltung ist es ratsam, frisches Gemüse in der entsprechenden Saison einzukaufen und fertig zuzubereiten. Babybrei einkochen ist eine gute Möglichkeit, immer die leckere Mahlzeit bereit zu haben,
http://www.bambiona.de/thema/babybrei-einkochen
auch wenn es einmal schnell gehen muss.



Können Sie keinen Weizen essen - wegen Allergie oder Unverträglichkeit?

Nehmen Sie die Herausforderung an und entdecken Sie neue Nahrungsmittel. Diese Liste enthält mehr als man benötigt. Sie können aus vielen Möglichkeiten wählen und verschiedenes versuchen.

Erwägen Sie auch, einige Mehle für unterschiedliche Resultate zu kombinieren. Zum Beispiel ist Hafermehl sehr dicht und ergibt schwere gebackene Waren. Gerste ist andererseits hell und luftig. Zusammen ergänzen sie sich und sind wie ungebleichtes Weizenmehl.

Unterschiedliche Mengenverhältnisse ergeben andere Resultate. Experimentieren Sie also mit verschiedenen Anteilen. Und ums Himmels Willen, haben Sie Spass dabei, wenn Sie in der Küche mit neuen Nahrungsmitteln hantieren!

Obwohl einige der aufgeführten Nahrungsmittel nicht immer in ihren lokalen Lebensmittelgeschäften vorrätig sind, finden Sie sicher in Ihrem Reformhaus einiges. Falls etwas dort nicht vorrätig ist, erhalten Sie es möglicherweise auf Bestellung per Post. Vieles können Sie auch im Internet bestellen.

Jetzt . . . was mit Ihren ungewöhnlichen Mehlen? Wie benutzen Sie diese? Sehen Sie in den Hilfsmittel-Seiten von Kochbüchern nach, die einige der verzeichneten Mehle benutzen. Vielleicht erhalten Sie auch Tipps dort wo sie die Mehle kaufen? Sie finden auch einige Beispielrezepte in dieser Website.

Suchen Sie sich aus der grossen Zahl der weizenfreien Produkte in der Liste unten das Ihnen passende aus und kaufen Sie bei den entsprechenden Orten Ihre Weizenalternative.

Infos infoforum.com + Tabelle
Quinoa (Reformhaus) http://www.lebensmittellexikon.de/index.php? http://www.lebensmittellexikon.de/q0000050.php



Weizenfreie Produkte

Die Produkte mit einem (G) enthalten Gluten und sind für Zöliakie-Betroffene untersagt.
Glutenhaltige Produkte haben dank dem Klebereiweiss den Vorteil, dass Backwaren gut aufgehen.

Amarant - ganz (als gekochtes Getreide), Mehl
Buchweizen - Grützen, Getreide, Mehl
Dinkel (G) - Körner gekocht, Flocken, Pops, Mehl, Teigwaren
Erbsen (gelbe und grüne) - Mehl
Emmer (G) - ganz, Mehl
Gerste (G) - ganz geschält, Flocken, Mehl
Grünkern (G) (= unreif geernteter Dinkel, Einkorn oder Emmer)
Hafer (G) - Hafernüsse, Flocken, Mehl, Haferkleie
Haselnuss - Mehl und Griess
Hirse - ganzes Korn, Mehl
Kamut (G) - ganz, Flocken, Mehl, Teigwaren
Kartoffel - ganz, Mehl, Stärke
Kastanie - ganz, Mehl
Kichererbse - Mehl
Leinsamen - Mehl und Griess
Linsen (rote und grüne) - Mehl
Mais - Körner, Mehl
Mandel - Mehl und Griess
Maniok, Manioka, Brotwurzel, Kassava - Wurzel, getrocknet gibt Tapiokastärke - Stärkemehl, "Perlen"
Topinambur (G) - Mehl verfeinert
Quinoa - Korn
Reis - ganzes Korn (kurz, mittel, lang) - ganz, Mehl, Teigwaren, gestossen, Kuchen, Cracker
Reis, wilder - ganz, Teigwaren
Roggen (G) - Flocken, Mehl
Sesam - Korn, Öl
Sojabohne - Bohne, Körner, Flocken, Sojamilch
Teff - ganz (gekochtes Getreide), Mehl
Wasser-Kastanie - Mehl
Weisse süsse Kartoffel - Mehl
Yams, Yams, Yamswurzel - Mehl
Weiss-, Lima- und Pintobohne - ganz, püriert, Mehl


Weizenfrei essen bei Weizenallergie

Einige auf Weizen allergisch reagierende vertragen Kamut. Der manchmal so genannte «Ägyptische Weizen», Kamut ist eine sehr alte Korn-Sorte, ein Urweizen. Einige Forscher nehmen an, dies kommt davon, weil Kamut nicht genetisch verändert worden ist. Ob er in Ägypten entstand oder nicht, weiss man nicht so genau. Jedenfalls ist Kamut in den Pyramiden-Gräbern gefunden worden.

Ein Teil der Weizenallergiker verträgt auch die bei uns früher verbreiteten und heute wieder angepflanzten alten Dinkelsorten. Sie werden unter dem Werbebegriff «Urdinkel» vermarktet. Einen Urdinkel an sich gibt es nicht, wohl aber alte Dinkelsorten.

Auch Roggen ist ein Getreide, das eine Alternative sein kann. Es kommen aber auch Allergien gegen Roggen vor.