Hausstauballergie



Was ist eine Hausstauballergie?

Das Immunsystem wehrt Krankheitserreger und schädliche Stoffe ab und macht sie unschädlich. Der Organismus wird also durch das Immunsystem geschützt und bleibt gesund oder wird wieder gesund wenn die Krankheit bereits ausgebrochen ist.

Allergien aufgrund von Hausstaub und Milben sollten ernst genommen werden. Unbehandelte Hausstauballergien können sich zu chronischen Atemwegserkrankungen oder Asthma entwickeln.
Typische Allergiesymptome einer Milbenallergie sind Schnupfen, (Dauer-) Husten und Augenjucken. Die Beschwerden treten hauptsächlich Nachts und in den Morgenstunden auf.



Das können Sie bei Hausstauballergie tun:

Staubsauger mit HEPA-Filter
Kaufen Sie sich einen Staubsauger mit einem HEPA-Filter. Dieser Filter ist so fein, dass er problemlos auch den Kot der Hausstaubmilben zu 99% zurück hält. Genau dieser Milben-Kot löst die Hausstauballergie aus.
Ihre Vorteile dabei: Beim Staubsaugen entstehender Staub wird zurückgehalten und Sie haben während des Staubsaugens praktisch keine erhöhte Belastung. Sie werden es sofort spüren.
Mit dem mit HEPA-Filter ausgerüsteten Staubsauger sollten Sie sofort einmal gründlich reinigen. Speziell Orte wo sich Hausstaubmilben gern aufhalten sind nützliche Ziele. Das Schlafzimmer, Vorhänge, Stoffstoren, Polstermöbel, Kissen, Daunendecken (Duvets), Teppiche, Bettkästen.
Gelegentliche Wiederholung dieser gründlichen Reinigung oder eine jährliche Frühjahrsreinigung sind eine gute Hilfe.
Am Anfang sollten Sie häufig staubsaugen. Nach einiger Zeit genügt es dann meist, Matratzen und Teppiche einmal in der Woche oder sogar weniger zu saugen.
Für einen Teil der Hausstauballergiker reicht es bereits, wenn sie mit dem HEPA-Filter Staubsaugen, die Wohnung fleissig lüften und trocken halten.


Keine Staubsauger mit Wasserfilter!
Staubsauger mit Wasserfilter sind für Hausstauballergiker nicht empfohlen:

1. Sie halten den Milbenkot nicht zurück.
2. Weil die Geräte nach Gebrauch schwierig trocken zu bekommen sind, können leicht Schimmelpilze wachsen. Benutzer solcher Staubsauger mit Wasserfilter entdecken immer wieder einen schmierigen, schwarzen Film im Gerät. Häufig sind das dann Schimmelpilze. Solche Schimmelpilze sind sehr aggressiv. Sie können nicht nur Allergiker, sondern auch gesunde Menschen krank machen.


Das Filtersystem des Staubsaugers kann mehrere Stufen enthalten:

1. Hauptfilter
Er fängt groben Staub auf und ist fast immer aus Papier. Stoffbeutel sind selten und für Allergiker ungeeignet, weil sie meist nur ausgeklopft werden. Fast alle Hersteller verwenden doppelwandige oder dreifache Papierbeutel.

Achtung:
Die Werbung zählt die Papierlagen als Filterstufen mit. Ein Siebenfach-Filter kann so aus vier Stufen und Papierbeutel bestehen.

2. Motorschutzfilter
Ein Kunststoff-Vlies hat die Aufgabe, grobe Schmutzteile aufzufangen, wenn der Papierfilter einmal kaputt gehen sollte. Außerdem verhindert der Motorschutzfilter, dass Dreck ins Gebläse kommt und es mit der Zeit verstopft.

3. Mikrofilter
Elektrostatisch aufgeladene Mikrofasern ziehen Staubpartikel an und binden sie.

4. Schwebstoff-Filter (S-Klasse, auch HEPA-Filter genannt) Eine Weiterentwicklung des Mikrofilters. Der S-Klasse-Filter hält Schwebstoffe bis 0,0001 mm (0,1 pm) auf und wirkt daher gegen Bakterien, Viren und Milbenkot. Unentbehrlich für Allergiker.

5. Aktivkohle-Filter
Erfüllt denselben Zweck wie in der Dunstabzugshaube: Kohle bindet Gerüche, etwa von Zigarettenrauch und Tierhaaren.


Weitere Massnahmen gegen Hausstaub

Für heftiger reagierende Hausstauballergiker empfiehlt sich, möglichst wenig oder besser gar keine Teppiche und statt Spannteppich einen leicht zu pflegenden Bodenbelag mit glatter Fläche, der sich feucht wischen lässt. Versiegeltes Parkett oder Dielen, aber auch Linol und Novillon ist geeignet.
Anstatt Polstermöbel sollten bevorzugt Leder-, Kunststoff- und Holzmöbel benutzt werden.

Das sollten Sie wissen:
Felle und Rosshaarmatratzen, viele Polster und Kissen sind bei Hausstauballergie am besten nicht mehr in Gebrauch. Samt- und Velours-Stoffe sind Staubfänger und darum gar nicht empfohlen. Gut waschbare Vorhänge, die man problemlos in der Waschmaschine waschen kann sind am besten. Sowieso sind möglichst wenige und keine Zweitvorhänge die bessere Lösung.
Kaufen Sie möglichst Spielsachen aus Plüsch und Stoff, welche in die Maschinenwäsche gegeben werden können. Es hilft auch zuätzlich, solche Spielsachen staubgeschützt in Schubladen aufzubewahren.

Bettwäsche und Kleidung
Linderung erreicht man auch mit allergendichten Schutzbezügen (Encasing) für Matratzen, Bettwäsche und Kopfkissen. Allergendichte Bezüge fühlen sich seit einiger Zeit fast wie normale Bezüge an, also durchaus passabel bis angenehm. Zusätzliche Anwendung von Milbenspray bekämpft auch noch vorhandene Hausstaubmilben auf textilen Oberflächen. Nicht notwendige Kissen und Teppiche am besten sofort weggeben oder entsorgen.

Bisher wurde den Hausstaubmilben in Kleidungsstücken wenig Bedeutung beigemessen. Eigene intensive Erfahrung und auch neueste Untersuchungen beweisen jedoch, dass die Kleidung eine wichtige Quelle der Plagegeister ist.
An der University of Sydney wurden verschiedene Kleidungsmaterialien, die unterschiedlich gewaschen wurden, untersucht. Die festgestellte Milbenallergenkonzentration war gleich wie die, die in Betten und auf Böden in den entsprechenden Haushalten vorgefunden wurden. Diejenigen Kleidungsstücke, welche in den vorangegangenen vier Wochen gewaschen wurden, waren etwas geringer belastet.
Das Ergebnis zeigt, dass insbesondere in den Haushalten, in denen die üblichen Sanierungsmassnahmen nichts gebracht haben, z. B. bei Patienten mit atopischem Ekzem, die Kleidung einen besonderen Stellenwert haben muss, auch bezüglich einer Hausstaubmilbenbelastung.

Die Waschtemperatur ist wichtig
Hier ist die Höhe der Waschtemperatur von entscheidender Bedeutung. Milben sterben erst bei einer Waschtemperatur von ca. 58°C ab, bei einem mindestens einstündigen Waschgang.
Das ist nicht nur für die Wahl des Bettzeugs, sondern auch bei der Alltagskleidung zu beachten. Niedrigere Waschtemperaturen erfordern spezielle milbenabtötenden Mittel, um den gewünschten Effekt zu bekommen. Zur Zeit gibt es Spray, da die andern Mittel wegen Nebenwirkungen aus dem Handel gezogen wurden.

Neem und Bioneem (heute kaum mehr in Gebrauch)
Die Anwendung von Neem ist heute überholt, da es weniger heftig riechende Produkte gibt. Da ich damit Erfahrung gesammelt habe sind die Angaben eher informativ als praktisch anwendbar.
Der Niembaum gilt bei den Naturvölkern Indiens und Afrikas seit Jahrtausenden als «Wunderbaum» und «Dorfapotheke». Neben seinem Einsatz in der traditionellen Medizin dieser Länder, benutzt man dort auch zur natürlichen Schädlingsbekämpfung seine Produkte. Die Wirkstoffe sind im Öl, das aus dem Samen des Niembaums gewonnen wird. Die Bitterstoffe im Niemöl verderben den Milben den Geschmack. Auch ihre Entwicklung und Fortpflanzung wird gehemmt.
Neemöl ist ein Naturprodukt und kann Hausstaubmilben abtöten. Die Behandlung mit Neemöl macht es möglich, sich vorübergehend vor Hausstaubmilben zu schützen. Der Nachteil dieser Anwendung ist, dass die behandelten Sachen etwas ölig werden.

Zu schützende Heim-Textilien, Bettzeug, Matratzen, Spannteppiche und mehr mit dem Neemöl-Gemisch einsprayen. Nach 6 Monaten wiederholen und dann jedes Jahr einmal.

Auch Insekten (sogar grössere) meiden Orte mit Neemöl. Grösseren Tieren sowie Haustieren und Menschen macht das Öl nichts - ausser dass es nach der Anwendung einige Tage stark riecht.

Bioneem und ähnliche Produkte sind (oder waren) in Apotheken und Drogerien erhältlich. Im Internet werden solche Produkte angeboten.
Allerdings ist die Anwendung von unbearbeitetem Neemöl in der EU seit 2005 nicht mehr erlaubt, da die Wirkung nicht so gut sein soll wie ursprünglich angenommen.
Ich habe es selbst ausprobiert und hatte kurzzeitige Erfolge damit. Längerfristig rate ich deutlich davon ab.

Mein damals selbst hergestellter Neemöl-Spray:
Für 1 Liter: 1 Teil Neemöl (1 Deziliter) 9 Teile Propylalkohol (9 deziliter)
Für 1/2 Liter: 1 Teil Neemöl (0.5 Deziliter) 9 Teile Propylalkohol (4.5 Deziliter)
1 Pump-Sprayflasche

Zutaten mischen, dann kräftig Schütteln und danach in die Pump-Sprayflasche einfüllen. Vor jedem Gebrauch kräftig schütteln.
Beachten Sie bitte, dass so ein Spray recht penetrant riecht und Sie die erste Woche auch wenn Sie fleissig lüften den permanenten «Duft» des Niemöls in der Wohnung gar nicht vermeiden können. Nicht nur Sie und Ihre Mitbewohner, auch Tiere die gut riechen können wie Hunde und Katzen haben in der ersten Woche gedämpfte Freude daran.
Der Unterschied zwischen Neem und Bioneem ist für mich nicht erkennbar, da Neembäume natürlich wachsen gelassen werden. Keiner düngt mit chemischen Mitteln Neembäume und so ist kaum ein Unterschied da - ausser in der Werbung.

Warnung!
Sprayen Sie niemals Kleider mit Neemöl ein - ausser sie wollen wirklich im Umkreis von 5 Metern keinen Menschen mehr um sich haben.